06.01.2003

Gott begegnen - Das Motto der diesjährigen Gebetswoche muß zum Generalthema unseres Volkes werden

Peter Strauch

Gott begegnen - Das Motto der diesjährigen Gebetswoche muß zum Generalthema unseres Volkes werden

Peter Strauch

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Peter Strauch, hat für die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ einen Beitrag zur Allianzgebetswoche geschrieben, den wir im Wortlaut wiedergeben.
“Gott begegnen". So lautet das Generalthema der Gebetswoche der Evangelischen Allianz. Sie bringt zur Zeit an 1.500 Orten in Deutschland fast eine halbe Million Christen zusammen. Aber wie soll man Gott begegnen, wenn – laut “Spiegel" – sein Thron im Himmel doch leer ist? Eigenartig, mit welcher Häme sich der Autor Matthias Schulz in diesem zur Titelgeschichte hochstilisierten Beitrag bemüht, mit dem Glauben an Gott aufzuräumen. “Das Alte Testament ist ein Gespinst aus Legenden", heißt es da und weiter: “Auch der Herrgott hat mal klein angefangen. Die Einsicht, daß sich der Herr aus einem heidnischen Götzen entwickelte, mag schmerzen, ist aber längst überfällig. Abgesehen davon, daß das alles ja nicht neu ist, welches Ziel wird hier eigentlich verfolgt? Muß man nicht selbst als Atheist zugeben, daß ein Volk ohne Gott in der Gefahr steht, alle ethischen Maßstäbe zu verlieren? Noch ist in der Präambel unseres Grundgesetzes von der Verantwortung vor Gott die Rede, aber aufmerksamen Beobachtern kann nicht entgehen, daß das Bewußtsein für die Existenz Gottes längst im Schwinden ist.

“Selbstentworfene Evolution"?
Einige Beispiele: Da sagt – wiederum laut “Spiegel" – eine genervte Mutter, der der Arzt in der 11. Schwangerschaftswoche mitteilt, daß ihr Kind am Down-Syndrom leidet: “Früher hätte ich das Kind einfach bekommen. Jetzt soll ich Gott spielen. Sie sieht sich mit ihrer Entscheidung über Leben und Tod absolut überfordert. Da hören wir aus den USA, das zweite Klon-Baby sei inzwischen geboren. Unabhängig davon, ob diese Meldung der Raelisten-Sekte nun stimmt oder nicht: Die Möglichkeit, das genetische Ebenbild eines Menschen zu schaffen, ja, es sogar genetisch zu “verbessern�, ist für den sich von Gott losgesagten Menschen verführerisch. Der Physiker Stephen Hawking erklärte vor einiger Zeit: “Jetzt treten wir in eine neue Phase ein, die man als selbstentworfene Evolution bezeichnen könnte. Wir werden in der Lage sein, unsere DNS zu verbessern. Sobald wir das Buch des Lebens einmal gelesen haben, werden wir damit beginnen, Korrekturen zu schreiben. Schöne neue Welt?

Der Weg ins Verderben
Nur einer kann uns vor dieser Entwicklung bewahren: Gott selbst! Jesus ermöglicht uns das Leben mit ihm, und wir Christen sollten alles tun, um darauf hinzuweisen. Warum reden wir in unseren Worten und Beiträgen oft nur so verklausuliert davon? Warum kommt in unseren öffentlichen Verlautbarungen meist nur das zur Sprache, was auch alle Welt sagen kann, während wir das einzigartige Evangelium von Jesus Christus verschweigen? Nach dem Zweiten Weltkrieg faßte der damals neugebildete Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland in Stuttgart das Verhalten während der NS-Zeit in ein Schuldbekenntnis: “Wir bekennen, nicht mutiger bekannt, treuer gebetet, fröhlicher geglaubt und brennender geliebt zu haben...� Korruption, Lüge, Untreue in der Ehe, das Töten ungeborener Kinder und gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen scheinen heute völlig normal geworden zu sein. Müssen wir angesichts dieser Situation nicht auch viel unmißverständlicher bezeugen, daß ein solcher Weg in den Untergang führt? Nur eines kann diese Entwicklung aufhalten: Die Begegnung mit dem lebendigen Gott und ein bewußtes Leben mit ihm! Deshalb geht es um weit mehr, als um das Thema der Allianzgebetswoche. Es geht um das Generalthema unseres Volkes, ja der ganzen Welt! Beten Sie mit dafür und leben Sie dementsprechend. Es lohnt sich.