05.01.2003

Beginn der Allianzgebetswoche: Die größte Menschheitskatastrophe liegt nicht vor uns sondern hinter uns

Generalsekretär Steeb: Mit Gott zu leben ist das klügste, was ein Mensch tun kann

Beginn der Allianzgebetswoche: Die größte Menschheitskatastrophe liegt nicht vor uns sondern hinter uns

Generalsekretär Steeb: Mit Gott zu leben ist das klügste, was ein Mensch tun kann

Die Sehnsucht nach Begegnungen mit dem lebendigen Gott stand im Mittelpunkt des Eröffnungstages der Allianzgebetswoche unter dem Thema „Begegnungen mit Gott im Gebet", die am Sonntag, 5. Januar auch in Deutschland mit Hunderten von Gottesdiensten und Gebetstreffen eröffnet wurde. Auch angesichts der Nöte, Ängste und Probleme in dieser Welt solle Christen neu deutlich werden, dass die stärkste Not in der Gebetsarmut der Christen liege. Durch die Sünde des Menschen sei die Begegnung zwischen Gott dem Schöpfer und seinem Geschöpf nachhaltig gestört. Diese Rebellion „sei die größte Menschheitskatastrophe", betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, beim Eröffnungsgottesdienst der Allianzgebetswoche in Gärtringen bei Böblingen in Baden-Württemberg. Darum sei es ein besonderes Geschenk, dass Gott uns in Jesus Christus so nahe gekommen ist. Durch ihn sei eine ganz neue Begegnungsebene mit Gott möglich geworden. Mit ihm zu leben sei das klügste, was ein Mensch tun könne. Zudem sei das Gebet des Menschen mit Gott die modernste Form der Kommunikation, weil sie heute sich schon der Kommunikation bediene, die auch noch in der Ewigkeit Bestand habe.

Ulrich Materne: Gott will mit jedem seine persönliche Geschichte machen

In Forchheim in Bayern wies der Referent der Deutschen Evangelischen Allianz, Ulrich Materne, darauf hin, dass Gott selbst mit jedem Menschen ganz persönlich seine eigene Geschichte machen wolle. Im Fragen danach, wo sich denn Begegnungen mit Gott heute ereigneten, sei es hilfreich und wichtig, auch die prachtvolle Sammlung der Zeugnisse von Gottesbegegnungen in der Bibel zu betrachten. Diese Zeugnisse öffneten auch uns die Erwartung und den Blick für Gottes Handeln heute. In Forchheim fand in diesem Jahr zum erstenmal ein gemeinsamer Gottesdienst zur Eröffnung der Allianzgebetswoche statt, an der ca. 200 Menschen teilnahmen, darunter etwa 50 Kinder.

Wertheim: Gebetsräume sind unerreichbar

Besonders intensiv wird in den vom Hochwasser bedrohten Gebieten gebetet. An Rhein, Mosel und Main sind zahlreiche Straßen und Häuser überflutet. In Wertheim, wo der Tauber in den Main fließt, müssen auch Gebetsveranstaltungen vor der höheren Gewalt weichen. Die dortige Stadtmission, deren Keller voll gelaufen ist, ist nicht mehr erreichbar. Auch die evangelische Marienkapelle ist vom Wasser eingeschlossen. Bei der Eröffnungsversammlung, bei der Ulrich Materne, Wittenberge, sprach, beteten die Christen dafür, daß eine angekündigte zweite Flutwelle unter der kritischen Höhe von mehr als sechs Metern bleibe und keine weiteren Schäden anrichte, sowie für die betroffenen Menschen und die Einstzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Die Hilfsbereitschaft sei sehr groß, berichtete der örtliche Allianz-Vorsitzende, Hans Waschko. Man habe Gott aber auch andere Sorgen genannt, etwa Christenverfolgungen in der Dritten Welt und zunehmendes Desinteresse am christlichen Glauben in Deutschland

Rudolf Westerheide: Konkretes Gebet und konkretes Reden Gottes ist dran

„Die Lage in Welt und Kirche ist so unübersichtlich, dass sich routinierte Gebete verbieten. Vielmehr sind wir genötigt, miteinander ganz neu die Gegenwart Gottes zu suchen, um Gottes Lagebeurteilung zu erkennen", betonte Rudolf Westerheide, Referent der Deutschen Evangelischen Allianz aus Lemgo, bei der Eröffnung der Allianzgebetswoche in Oberfischbach bei Siegen und Stein bei Nürnberg. „Es gibt unter uns eine eingeschliffene Art zu beten, die sich mit vielen Worten gegen eine lebendige Gottes-Begegnung abschottet. Da wird so viel geredet, dass weder Gott noch Menschen ein Wort dazwischen kriegen." Zum Gebet gehöre auch die Stille, um auf Gott hören zu können. Westerheide ermutigte, in unseren Tagen neu mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu rechnen. Der Heilige Geist sei weder eine Droge, mit der wir uns in fromme Ekstase versetzen könnten, aber schon gleich gar nicht „ein bedrohliches Wesen, das wir möglichst aus den Gemeinden fernhalten sollten."
Westerheide wünschte den Teilnehmer an den Eröffnungsgottesdiensten, dass es in dieser Woche Gebetsabende gebe, die konkret relevant für das Leben der Einzelnen würden, „an denen Sünden aufgedeckt werden und Gott seinen Finger auf den lange gehegten Groll gegen andere Menschen legt, um Versöhnung möglich zu machen."