09.01.2002

Allianzgebetswoche ist auch der Start zum Christival-Gebetsprozess

Hunderttausende Christen beginnen das neue Jahr mit einer Gebetswoche

Allianzgebetswoche ist auch der Start zum Christival-Gebetsprozess

Hunderttausende Christen beginnen das neue Jahr mit einer Gebetswoche

Mehrere hunderttausend Christen in 28 europäischen Ländern beginnen das Jahr mit einer Gebetswoche. Die seit 1846 durchgeführte Veranstaltungsreihe der Evangelischen Allianz findet vom 6. bis 13. Januar allein Deutschland an rund 1.250 Orten statt. Bei der ältesten überkonfessionellen Gebetswoche wollen Christen in diesem Jahr unter dem Motto “Aus guten Gründen glauben� über “unveräußerliche Eckpunkte des Christentums� wie Sünde, Gnade, Glaube und Hoffnung nachdenken. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Peter Strauch (Witten), betrachtet das Motto als einen Aufruf an Christen, leere Traditionen und überkommene Rituale aufzugeben. Im “verschwommenen spirituellen Klima� der Gegenwart sei es wichtig, daß Christen ihren Glauben begründen und seine Grundlagen deutlich machen können. Strauch erwartet von der Gebetswoche ein Zusammenrücken der Christen und ein gemeinsames Glaubenszeugnis.

Kock: “Unerläßlicher Seelsorgedienst an Betenden und der Gesellschaft�
Nach Ansicht des EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Manfred Kock (Düsseldorf), sind die Gebetsversammlungen ein “unerläßlicher Seelsorgedienst an den Betenden und an der Gesellschaft�. Nach den Attentaten vom 11. September und dem Militäreinsatz in Afghanistan sowie angesichts zahlreicher anderer Spannungen weltweit hätten viele Menschen den Wert des Gebets neu entdeckt. Sie hätten die tröstende Wirkung gemeinsamen Betens erfahren und aus dem gemeinschaftlichen Hören auf das Wort der Heiligen Schrift neuen Lebensmut gewonnen, sagte Kock gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das Motto “Aus guten Gründen glauben� lade Menschen ein, Jesus Christus als den Grund und die Mitte ihres Lebens zu erfahren und zugleich die vielen Seiten des Christseins zu entdecken. Auch für den Präsidenten der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Wolfgang Lorenz (Berlin), gehört das gemeinsame Gebet zu den dringlichen Aufgaben der Christen. Wenn sie in der Welt etwas erreichen wollten, müßten sie sich gemeinsam an Gott wenden.

Spenden für Religionsfreiheit und Osteuropa
Im vergangenen Jahr beteiligten sich im deutschsprachigen Raum etwa 450.000 Christen vor allem aus evangelischen Landes- und Freikirchen an den täglichen Treffen, die in den verschiedenen Orten meist jeweils in einer anderen christlichen Gemeinde durchgeführt werden. In Deutschland bildet die Gebetswoche auch den Startschuß für eine Gebetsbewegung unter Jugendlichen, die bis zum Jugendkongreß “Christival� im Oktober dauern soll. Die Stuttgarter Allianz-Geschäftsstelle ließ 165.000 Gebetshefte mit Vorschlägen für Predigttexte, Gebetsanliegen und Spendenzwecken drucken. In Berlin-Prenzlauer Berg appellierte der Allianz-Referent Ulrich Materne (Wittenberge) an die Besucher der Eröffnungsveranstaltung, nicht nur für örtliche Allianz-Projekte zu opfern. Unterstützung brauchten beispielsweise auch der Allianz-Arbeitskreis für Religionsfreiheit und die Hilfen beim Aufbau nationaler Allianzen in Osteuropa. Die Allianz in Österreich, die etwa 15.000 Evangelikale vertritt, hat die deutsche Vorlage übernommen. Die Weltweite Evangelische Allianz repräsentiert etwa 150 Millionen Christen.