07.08.2000

Nobelpreis für Jesus Christus wegen besonderer erzählerischer Leistungen

105. Allianzkonferenz befasst sich mit Gleichnissen der Bibel

Nobelpreis für Jesus Christus wegen besonderer erzählerischer Leistungen

105. Allianzkonferenz befasst sich mit Gleichnissen der Bibel

B a d B l a n k e n b u r g, 3. August 2000 (idea) - Einen ungewöhnlichen Vorschlag für die Verleihung des Literatur-Nobelpreises macht der Leiter des Amtes für Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer Klaus-Jürgen Diehl (Witten). Jesus Christus hätte eine für besondere erzählerische Leistungen vergebene Auszeichnung verdient, sagte Diehl bei der Allianz-Konferenz, die vom 2. bis 6. August im thüringischen Bad Blankenburg stattfindet. Nach seinen Angaben stimmten alle Ausleger der Bibel darin überein, dass Jesus Christus vor rund 2.000 Jahren eine neue Erzählform erfunden habe, nämlich die Gleichnisse. Diese Gattung sei im damaligen Judentum unbekannt gewesen. Der Begründer des Christentums habe damit entscheidende Aussagen über das Reich Gottes, den Glauben und das christliche Leben verdeutlicht. In ihrer Eindeutigkeit zeigten sie bis heute mit „unnachahmlicher Klarheit“, worauf es im Leben ankomme, sagte Diehl in der Auslegung eines Gleichnisses über die Aussaat des Wortes Gottes. Häufig hätten Pfarrer, Missionare und andere kirchliche Mitarbeiter den Eindruck, dass ihre Arbeit umsonst sei. Jesus Christus ermutige sie aber, sich an seinen Verheißungen zu orientieren anstatt erfolgsorientiert zu denken. Rasche Bekehrungen gehörten zu den Ausnahmen. Normal sei, dass ein Mensch viele Anstöße brauche, bis er Christ werde.

Freikirchlicher Präses warnt vor der Hölle

In der Interpretation eines anderen Gleichnisses warnte der 2. Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, der freikirchliche Präses Peter Strauch (Witten), davor, Gottes Gnade zu verspielen. Wer sich dem Anruf Gottes auf Dauer entziehe, lande in der Hölle, sagte er zum Auftakt der 105. Allianzkonferenz. Strauch, der dem Bund Freier evangelischer Gemeinden vorsteht, forderte die Konferenzbesucher zu einem Leben auf, das Gott gefällt und andere Menschen zum christlichen Glauben ermutige. Zu der Konferenz werden rund 3.000 Besucher erwartet.

Schriftstellerin begründete älteste deutsche Allianz-Konferenz


Die Bad Blankenburger Konferenz ist das älteste Allianz-Treffen Deutschlands. Es wurde von der Schriftstellerin Anna Thekla von Weling (1837-1900) begründet, die 1886 in der Kurstadt ein Haus kaufte und noch im selben Jahr die erste Konferenz organisierte. Die heute noch in Gebrauch befindliche Konferenzhalle mit 2.000 Plätzen wurde 1906 in nur zehn Wochen unter dem damaligen Direktor des Allianzhauses, Pastor Ernst Modersohn (1870-1948), errichtet. Als Direktor des Allianzhauses amtiert heute Pastor Reinhard Holmer. Die Deutsche Evangelische Allianz repräsentiert rund 1,3 Millionen Evangelikale aus Landes- und Freikirchen. Sie ist mit 226 missionarischen, pädagogischen, publizistischen und diakonischen Werken verbunden.