15.02.2020

Regionaltreffen in Berlin

Gemeinsam im Kiez

Herbert Putz

Mit einem ersten Veranstaltungsabend startete die Evangelische Allianz eine Reihe von Regionaltreffen. Dieser Auftakt fand am 14. Februar in der ChristusKirche in Berlin-Mitte statt. Und diese Begegnungen sollen sich nun 2020 und 2021 an bis zu fünfzehn weiteren Orten, regionalen Zentren in ganz Deutschland, fortschreiben. Mit Berlin ist eine ermutigende und inspirierende Serie eröffnet und auf den Weg gebracht worden.

Die Gemeinde im Kiez Mitte übernahm die Rolle des Gastgebers und lud in ihre stilvollen Gottesdiensträume im dritten Hinterhof ein. Neben dem ansprechenden Ambiente hatten sie ein genussvolles Abendessen vorbereitet und empfingen die Gäste ausgesprochen gastfreundlich. Gekommen waren etwa neunzig engagierte Interessierte aus Stadtteilen Berlins und dem umliegenden Brandenburg. Das überörtliche Netzwerk der Evangelischen Allianz war durch Mitglieder des Hauptvorstandes, dem Generalsekretär, dem Politikbeauftragten, sowie der Leiterin des Allianzhauses in Bad Blankenburg, Referenten und weiteren Mitarbeitern vertreten.

In einem dreieinhalb stündigen Programm erlebten die Besucher einen wohltuenden Abend wertschätzender Begegnungen. Gemeinsame Gebets- und Anbetungszeiten in zeitgemäßen Ausdrucksformen verbanden die Anwesenden. Biblischer Impuls, Schlaglichter aus den örtlichen Allianzen der Stadtteile mit Verweisen auf Foren gesellschaftlicher Verantwortung für die Stadt forderten heraus, aufeinander zu hören und Abgrenzungen aufzulösen. Einmal mehr: Miteinander zu essen intensivierte die Gemeinschaft und schuf Gelegenheit, anregend miteinander ins Gespräch zu kommen.

Berührt und ermutigt hat mich an dem Abend konkret, zu hören, dass sich im Brandenburgischen Christen 2015/16 gezielt darauf vorbereiteten, Geflüchtete in ihren Ort zu integrieren. Diese kamen aber nie. Angesichts eines politisch verabredeten Verteilungsplans – dem sogenannten Königsteiner Schlüssel – verwirrt und schmerzt das. Alle Kommunen sollten danach prozentual einen etwa gleichen Anteil an Menschen auf der Flucht aufnehmen. Doch immer noch stehen Personen und Gruppen unfreiwillig abseits einer alltäglichen Eingliederung von Menschen, die Schutz brauchen.

Herbert Putz

Referent für Migration und Integration der Evangelischen Allianz in Deutschland