06.02.2000

Spenden-Prüfzertifikatsausschuss der Deutschen Evangelischen Allianz mit neuem Vorsitzenden

Oberkirchenrat a. D. Reinhard M. Walter übernimmt die Nachfolge von Dr. Rolf Buchholz

Spenden-Prüfzertifikatsausschuss der Deutschen Evangelischen Allianz mit neuem Vorsitzenden

Oberkirchenrat a. D. Reinhard M. Walter übernimmt die Nachfolge von Dr. Rolf Buchholz

Der frühere Finanzdezernent der Thüringischen Landeskirche, Oberkirchenrat a. D. Walter (Aßlar), übernimmt den Vorsitz im Spenden-Prüfzertifikatsausschuss der Deutschen Evangelischen Allianz. Er tritt damit die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden, Dr. Rolf Buchholz (Mülheim), an, der sein Amt aus Altersgründen abgegeben hat. Der Wirtschaftsprüfer und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Spar- und Kreditbank Bad Homburg, Dr. Rolf Buchholz, war von Anfang an Vorsitzender des 1992 eingesetzten unabhängigen Ausschusses der Deutschen Evangelischen Allianz.

Die 1991 vollständig überarbeiteten Grundsätze für die Verwendung von Spendenmitteln mit dem dort beschlossenen neuen Ausschuss für die Erteilung eines Spenden-Prüfzertifikats fußen auf den bereits 1983 von der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Mission (AEM), der Deutschen Evangelischen Allianz und dem Ring Missionarischer Jugendbewegungen (RMJ) beschlossenen Spendengrundsätzen.

Auch angesichts der derzeit öffentlichen Diskussion über die Praxis von Spendeneinnahmen und Spendenverwendungen stellt Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz das Ziel der Grundsätze für die Verwendung von Spendenmitteln heraus: „Wir wollen in den der Deutschen Evangelischen Allianz nahestehenden Werken die Verpflichtung zur Transparenz der Verwaltung von Spendenmitteln verdeutlichen. Es gehört zu den zwingenden Folgerungen des Glaubenslebens, auch in finanziellen Dingen konsequent die Grundsätze von Ehrlichkeit und Wahrheit durchzuhalten. Deshalb ist eine Finanzpolitik der gläsernen Taschen gerade für Glaubenswerke das Gebot der Stunde.“

Die Spendengrundsätze der Deutschen Evangelischen Allianz, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen und des Ringes Missionarischer Jugendbewegungen müssen von allen Werken im Sinne einer Selbstverpflichtung anerkannt werden, die in der Öffentlichkeit die Zugehörigkeit zur Bewegung der Evangelischen Allianz oder einem der Dachverbände AEM und RMJ betonen. Als Besonderheiten gegenüber dem vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen verliehenen Spendensiegel weist Steeb darauf hin, dass in diesen Grundsätzen auch die Einhaltung von Zweckbestimmungen nachgewiesen werden muss. Auch dürfe der Verwaltungsanteil nicht 25 % der Gesamtausgaben übersteigen. Zur Spendenwerbung dürften zudem keine Spenden- und Freundeskreisadressen gekauft, verkauft, gemietet, vermietet oder getauscht werden. Auch ist nur eine „sachgerechte und objektive Werbung“ von Spenden erlaubt, die die Würde des Menschen wahrt.

Werke, die auf der Basis der Evangelischen Allianz arbeiten, können das Spenden-Prüfzertifikat beantragen. Vor der Vergabe überprüft der Ausschuss – über die Selbstverpflichtung der Werke hinaus – die tatsächliche Einhaltung der Spendengrundsätze. Der Prüfungsausschuss arbeitet unabhängig vom Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz und unterliegt in seiner Prüfungstätigkeit keinerlei Weisungen.

Seit Einführung dieses Spendenprüfzertifikats haben 35 Werke und Verbände dieses Zertifikat durch den Prüfungsausschuss erhalten.

Der neue Vorsitzende Walter ist ein ausgewiesener Finanzfachmann. Vor seiner Tätigkeit als Finanzdezernent der Thüringischen Landeskirche, war er einige Jahre Geschäftsführer eines Kreisdiakonieverbandes und zuvor Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland. Walter, der auch gelernter Steuerbevollmächtigter ist, übt sein Amt ehrenamtlich aus.